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Reha-Fachtagung 2024 am Berufsförderungswerk Eckert: Chaosqueen und Traumtänzer

Am 26. September 2024 fand am Berufsförderungswerk Eckert die Reha-Fachtagung 2024 mit rund 50 Teilnehmern statt. Die Veranstaltung bot Fachleuten die Gelegenheit, sich intensiv über aktuelle Themen der Rehabilitation auszutauschen und neue Impulse für die Praxis zu gewinnen. Unter dem diesjährigen Schwerpunkt „AD(H)S in der Arbeitswelt“ wurden zahlreiche spannende Vorträge und Diskussionen geboten, die sich sowohl auf wissenschaftliche Erkenntnisse als auch auf praktische Erfahrungen stützten.

Die Teilnehmer der Reha-Fachtagung 2024 verfolgen gespannt die Eröffnungsvorträge am Berufsförderungswerk Eckert – eine Veranstaltung, die den fachlichen Austausch rund um das Thema AD(H)S und berufliche Rehabilitation fördert.
Die Teilnehmer der Reha-Fachtagung 2024 verfolgen gespannt die Eröffnungsvorträge am Berufsförderungswerk Eckert – eine Veranstaltung, die den fachlichen Austausch rund um das Thema AD(H)S und berufliche Rehabilitation fördert.

Eröffnung durch die Geschäftsführung und thematische Einführung

Jens Mohr, interimsweise Geschäftsführer des BFW, eröffnete die Veranstaltung mit einem Überblick über die aktuelle Führungssituation. Im Anschluss leitete Herr Geiger mit einer humorvollen, aber prägnanten Frage das Thema der Fachtagung ein: „Warum AD(H)S und nicht das Thema Künstliche Intelligenz? – Wir sind ja schon froh, wenn wir das mit der biologischen Intelligenz hinkriegen.“ Damit unterstrich er die Relevanz des Themas AD(H)S, das immer häufiger in den Medien diskutiert wird, obwohl die Häufigkeit der Diagnosen stabil geblieben ist?.

Fachvorträge und praxisnahe Einblicke

Der erste Vortrag, gehalten von Philipp Mühlleitner, Ergotherapeut und Spezialist für AD(H)S, konzentrierte sich auf die Rolle der Ergotherapie bei der Förderung von Gesundheit und Wohlbefinden durch gezielte Beschäftigung. Er erläuterte die Kernsymptome von AD(H)S – Aufmerksamkeitsdefizite, Impulsivität und Hyperaktivität – und betonte, dass das Syndrom bei Männern häufiger vorkommt als bei Frauen, bei denen oft die Hyperaktivität fehlt. Mühlleitner hob hervor, dass der Umgang mit AD(H)S individuell betrachtet werden muss und dass Aufmerksamkeit auf verschiedene Arten beeinträchtigt sein kann?.

Christian Gnerlich, selbst von AD(H)S betroffen und zweiter Referent, sprach über seine persönlichen Erfahrungen und Strategien im Umgang mit der Erkrankung in der Arbeitswelt. Er betonte die Bedeutung einer offenen und flexiblen Arbeitsumgebung für Menschen mit Neurodivergenzen. Neben den Herausforderungen, die AD(H)S mit sich bringt, wie Schwierigkeiten bei der Konzentration über längere Zeiträume, wies er auch auf die Potenziale von Betroffenen hin – darunter Kreativität, Hyperfokus, Spontaneität und Risikobereitschaft?.

Workshops als praxisnahe Vertiefung

Am Nachmittag der Reha-Fachtagung lag der Fokus auf praxisorientierten Workshops, die den Teilnehmern die Möglichkeit gaben, das theoretisch vermittelte Wissen in interaktiven Formaten zu vertiefen. In verschiedenen Sessions setzten sich die Teilnehmer intensiv mit alltagsrelevanten Themen auseinander, die speziell für Menschen mit AD(H)S von Bedeutung sind.

So wurde beispielsweise im Workshop „Konzentriert Lernen – auch mit AD(H)S?“ unter der Leitung von Bettina Hübl, Dipl.-Psychologin und Gestalttherapeutin, gezeigt, wie clevere Strategien dabei helfen können, den Fokus zu finden und über einen längeren Zeitraum konzentriert zu bleiben. Ebenfalls im Fokus stand das Training räumlichen Denkens was im Workshop „Opposite Hand Challenge“ von Susanne Biek-Subritzky, Fachbereichsleiterin der Dr. Eckert Akademie, praxisnah vermittelt wurde.

In weiteren Workshops wurden Aspekte wie die medikamentöse Behandlung von AD(H)S unter der Leitung von Dr. Stefanie Stein, Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapie, thematisiert. Dabei wurden sowohl erwünschte als auch unerwünschte Wirkungen von Psychostimulanzien besprochen, ergänzt durch Erfahrungsberichte von Betroffenen. Auch psychologische Themen fanden viel Anklang, wie beispielsweise der Workshop „Vom Chaos zum Flow“ von Stefan Kirschweng, Fachbereichsleiter des Psychologischen Fachdienstes, in dem Wege zur optimalen Aufmerksamkeitssteuerung erarbeitet wurden.

Darüber hinaus widmete sich ein Workshop unter der Leitung von Lavinia Albescu und Oliver Hammel der Frage, wie Sport zu mehr Struktur im Alltag beitragen kann – ein wichtiges Thema für Menschen mit AD(H)S, die häufig mit dem Gefühl des Chaos kämpfen. Weitere Themen, wie etwa die Rolle der Ernährung bei AD(H)S und kreative Wege, AD(H)S im beruflichen Kontext als Stärke zu nutzen, rundeten das vielseitige Workshop-Programm ab.

Perspektive und Angebote des Berufsförderungswerk Eckert

Das Berufsförderungswerk Eckert freut sich, mit der Reha-Fachtagung einen bedeutenden Beitrag zur beruflichen Wiedereingliederung von Menschen mit besonderen Herausforderungen leisten zu können. Durch maßgeschneiderte Rehabilitationsangebote und praxisnahe Weiterbildungsmöglichkeiten setzt das BFW Eckert konsequent auf die Förderung individueller Potenziale. Die umfangreichen Rehabilitations- und Qualifizierungsprogramme des BFW Eckert unterstützen Betroffene dabei, ihre Stärken zu entdecken und erfolgreich in den Arbeitsmarkt zu integrieren.