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Projektarbeiten der Staatlich geprüften Heizungs-, Sanitär- und Klimatechniker
Von der Theorie in die Praxis: Sechs Projektteams der Technikerschule Regenstauf stellen ihre Projektarbeiten vor
Die Themen im Überblick
01Aufdecken von Wärmeverlusten
Aufdecken von Wärmeverlusten unter Einsatz einer Wärmebildkamera Campus Regenstauf - Schule II
Dämm-Maßnahmen an der thermischen Gebäudehülle dienen zur Reduzierung des Heizwärmebedarfs. Besonders Wärmebrücken gilt es dafür zu vermeiden. Denn: Neben erhöhten Wärmeverlusten sind sie oft die Ursache für Bauschäden und können zur Bildung von Schimmelpilz führen.
Veränderte Nutzungsgewohnheiten, falsches Lüftungsverhalten: Die Gebäudesanierung am Campus Regenstauf brachte ebenfalls eine Zunahme von Schimmelpilzen zu Tage. Als bauliche Ursache sind hierfür häufig Wärmebrücken in der thermischen Gebäudehülle verantwortlich. Mittels Thermografieaufnahmen können solche Wärmebrücken in der Gebäudehülle sichtbar gemacht werden.
„In Ebene E am Campus Regenstauf haben wir einen alten Lüfter aufgefunden der seit längerer Zeit nicht mehr in Betrieb ist. Wir gehen davon aus, dass dadurch eine erhebliche Menge warmer Luft nach draußen verloren geht. Verbesserungsvorschlag wäre ein Rückbau des Lüfters und ein Austausch der Fensterscheibe.“
02Konzeption einer Wärmeversorgung
Konzeption einer Wärmeversorgung (Vollkostenvergleich) am Beispiel eines Einfamilien-Wohnhauses
Auf Grundlage einer Leistungsbeschreibung für ein Einfamilienhaus und den dazugehörigen Grundrissplänen besteht die Aufgabe darin, eine wirtschaftliche und effiziente Heizungsanlage zu planen.
Um jedoch den optimalen Wärmeerzeuger für dieses Projekt zu ermitteln, werden folgende Systeme geplant, kalkuliert, analysiert und miteinander verglichen:
- Luft-Wasser-Wärmepumpe
- Sole-Wasser-Wärmepumpe
- Fernwärme
- Ölheizung
- Gastherme mit Flüssiggas
Ziel dieser Projektarbeit ist es, die Heizlast eines vorgegebenen Einfamilienhauses zu berechnen und verschiedene Heizsysteme miteinander zu vergleichen. In Kooperation mit der Energieagentur Regensburg wird dann anhand einer Wirtschaftlichkeitsberechnung nach VDI 6067 das optimale System gewählt.
03Nutzermotivation zur Energieeinsparung
Nutzermotivation zur Energieeinsparung Steigern Campus Regenstauf
Phase I – Ist-Zustand
Von Begehungen über Türschilder bis hin zu Schulungen: Im Jahr 2016 stellte das Team der damaligen THS 4 in Anbetracht von Strom, Heizung und Lüftung das Thema Nutzerverhalten der Studierenden am Campus Regenstauf vor.
Phase II – Schulung & Auswertung
Nach einer Begehung fassten sie ihre Erkenntnisse in eine Präsentation zum Thema Strom, Heizung und Lüftung zusammen. Im Anschluss an diese Schulung teilten sie den einzelnen Studierenden und Dozenten Fragebögen aus, um das konkrete Nutzerverhalten zu erfassen.
Phase III - Kontrolle
Nach dem Auswerten der Fragebögen führte das Projektteam eine Nachbegehung durch. Das Ergebnis: Eine allgemeine Schulung erzielt nicht den erhofften Effekt – aufgrund der unterschiedlichen Nutzungsverhaltensmuster ist eine individuelle Schulung je Klasse erforderlich.
Phase IV - Nachsteuerung
In einer weiteren Präsentation zeigten die Studierenden den Zuhörern ihr konkretes Fehlverhalten auf und unterwiesen sämtliche Klassen erneut. Sie erstellten verschiedene Kostenrechnungen, um auf eventuelle Ersparnisse im privaten Bereich hinzuweisen. Eine zweite Fragebogen-Runde sollte klären, ob häufigeres schulen und visuelle Effekte das Verhalten bzw. die Einstellung positiv verändern würde.
Phase V - Fazit
Es stellte sich heraus: Trotz der häufigeren Schulungsmaßnahmen stellte sich keine Verbesserung oder erhebliche Verschlechterung ein. Die angehenden Staatlich geprüften Heizungs-, Sanitär- und Klimatechniker gaben einige Verbesserungsvorschläge - diese werden zum Teil von der jetzigen THS 4 vorgestellt.
„Schlussendlich hat ihre Projektarbeit gezeigt, dass das Interesse und die Neugier der Nutzer geweckt werden müssen um Energie zu sparen und um die Umwelt zu schützen.“
04Untersuchungen zum hydraulischen Abgleich der Heizungsanlage
Untersuchungen zum hydraulischen Abgleich der Heizungsanlage Campus Regenstauf - Schule II
Überprüfung des Bestands
Als erstes Ziel setzte sich das Projektteam die Überprüfung, inwieweit das Objekt in der Planung berechnet wurde und welches Optimierungspotential sich hier verbirgt. Dafür wurden ausführliche Messdatenerfassungen und eine Bestandsaufnahme durchgeführt.
Analyse des Bestands
Das zweite Ziel: Die Analyse des Bestandes auf mögliche Probleme. (etwa Fließgeräusche, unter-/überversorgte Heizkörper, Heizkörperspreizung, Spreizung des Primärkreises und des Differenzdrucks)
Potential eines nachträglichen hydraulischen Abgleiches
Um das dritte Ziel zu erreichen, müssen folgende Fragen beantwortet werden:
- Inwieweit braucht das Objekt einen hydraulischen Abgleich?
- Sind ausschlaggebende Fehler vorhanden?
- Was kann an der Bestandsanlage verbessert werden?
- Lohnt sich eine nachträgliche Nachrüstung?
05Wirtschaftlichkeit & Umsetzung Regenwassernutzungsanlage
Untersuchungen zur Wirtschaftlichkeit und technischen Umsetzung einer Regenwassernutzungsanlage
In den meisten Gebieten Mitteleuropas ist Wasser ausreichend vorhanden. Doch durch folgenschwere Eingriffe in den natürlichen Kreislauf und den Wasserhaushalt nehmen die Belastungen ständig zu. Um die Versorgung der verschiedenen Verbraucher auch weiterhin gewährleisten zu können, sind immer aufwendigere und vor allem kostenintensivere Reinigungsmaßnahmen in den Klärwerken notwendig.
Insbesondere in Ballungszentren gibt es Probleme durch eine hohe Bevölkerungsdichte und Industrieansiedlung. Aber auch in ländlichen Gegenden wird das Grundwasser zunehmend durch den Einsatz von Pestiziden und Düngemitteln belastet. Die Versickerung von Regenwasser und die gezielte Nutzung von Regenwasser in Bereichen, in denen eine Trinkwasserqualität nicht erforderlich ist, sind einzelne Bausteine, um einem Wasserproblem entgegen zu wirken. Die Nutzung des Regenwassers ist keine neue, sondern vielmehr eine wiederentdeckte Möglichkeit, Wasserressourcen zu schonen. So wurden schon bei den Römern vor über 2000 Jahren große unterirdische Zisternen angelegt, um dort Regenwasser zu lagern.
Wir alle können durch einen kleinen Beitrag mithelfen, unser Lebensmittel Nr. 1 für uns und kommende Generationen zu sichern.
06Bewertung des Einsatzes der Einzelraumregelung „ENKey“
Bewertung des Einsatzes der Einzelraumregelung „ENKey“ Campus Regenstauf – Schule II, Klassenzimmer
In den vergangenen zehn Jahren haben sich die Heizkosten in Deutschland mehr als verdoppelt. Umso wichtiger ist es sich zu überlegen, wie man diese bestmöglich minieren kann. Diese Frage stellt sich auch für Betreiber großer Objekte. Dazu gehört auch der Campus der Eckert Schulen in Regenstauf.
„Das größte Energieeinsparpotenzial sehen wir hier bei den Schulen“, so das Projektteam. Denn in den dortigen Unterrichtsraumen gebe es außerhalb der Unterrichtszeiten viele Leerstandszeiten, in denen die Raume dennoch unnötig voll beheizt werden.
„Um diesen Umstand zu beheben, haben wir einige Überlegungen angestellt und wählten als bestmögliche Variante das sogenannte en:key-System für eine Optimierung der Heizung aus: Eine selbstregelnde Einzelraumregelung, welche bei Leerstandszeiten die Raumtemperatur reduziert und so Energie einspart.
Dazu hat das Projektteam eine Vergleichstestreihe durchgeführt. Dadurch wird die Rentabilität der Optimierung sichergestellt. In der Projekt-Ausarbeitung wird das en:key-System, der verwendete Datenlogger sowie der Testaufbau erklärt.
Es folgt eine Wirtschaftlichkeitsberechnung aufgrund der erhaltenen Messdaten.
Weitere Informationen zur Weiterbildung zum Staatlich geprüften Heizungs-, Sanitär- und Klimatechniker bei Anja Thomas unter Telefon (09402) 502-551, per E-Mail unter techniker@eckert-schulen.de oder im Internet unter www.eckert-schulen.de/heizungstechniker.