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Mit der Kamera durch die Zeit: Mediengestalter auf Spurensuche im Kalksandsteinwerk
Im Januar begaben sich einige angehenden Mediengestalter Digital & Print des Berufsförderungswerks Eckert auf eine spannende Exkursion nach Roding. Ziel des Ausflugs war das Industriedenkmal Kalksandsteinwerk Roding, eine Produktionsstätte, die von 1909 bis 2000 in Betrieb war.
![“In der Fotografie geht es nicht nur um Technik – es geht darum, den richtigen Moment zu erkennen, ein Gespür für Ästhetik zu entwickeln und ein Motiv so einzufangen, dass es eine Geschichte erzählt”, so Johannes Paffrath, Organisator der Exkursion und Dozent in der Ausbildung Mediengestaltung.](/fileadmin/_processed_/b/8/csm_DSC00104_bearb._0b7b43b30c.webp)
Verfallene Mauern, rostige Maschinen und der Hauch vergangener Industriegeschichte – eine perfekte Kulisse, um fotografische Fähigkeiten zu schärfen. Am Montag, den 27. Januar, machten sich einige angehende Mediengestalter Digital & Print des Berufsförderungswerks Eckert auf den Weg nach Roding. Ihr Ziel: das Industriedenkmal Kalksandsteinwerk Roding, eine Produktionsstätte, die von 1909 bis 2000 in Betrieb war. Hier bot sich ihnen die ideale Gelegenheit, einen besonderen Lost Place mit der Kamera zu erkunden und ihre Skills in Fotografie weiterzuentwickeln.
Ein historischer Ort mit industriellem Erbe
Das Kalksandsteinwerk in Roding wurde 1909 direkt an der Bahnlinie Nürnberg-Furth im Wald errichtet. Die Produktionsgrundlage bildeten 57 Tagwerk Grund mit abbaufähigem Feldsand-Vorkommen. Der Kalk wurde angeliefert, abgelöscht und mit Sand und Wasser vermengt. Anschließend entstanden durch Pressen die Rohlinge, die in speziellen Härtekesseln unter 200 Grad heißem Dampf und 16 bar Druck aushärteten. Das Ergebnis waren Kalksandsteine mit hoher Druckfestigkeit, Rohdichte sowie außergewöhnlicher Maßhaltigkeit.
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1922 wurde das Werk modernisiert, wodurch dank leistungsfähigerer Maschinen und Kessel ein Tagesausstoß von 36.000 Kalksandsteinen im Reichsformat erzielt wurde. Innerhalb eines Monats konnten eine Million Steine produziert und in die umliegenden Regionen transportiert werden. Nach dem Krieg übernahm Joseph Kellermeier das Werk und sicherte sich langfristige Abbaurechte für den Sand im nahen gelegenen Forst. Bis zu 60 Beschäftigte arbeiteten im Schichtbetrieb vor Ort, zusätzlich zu den Arbeitern im Umfeld.
Fotografie-Praxis im historischen Ambiente
“In der Fotografie geht es nicht nur um Technik – es geht darum, den richtigen Moment zu erkennen, ein Gespür für Ästhetik zu entwickeln und ein Motiv so einzufangen, dass es eine Geschichte erzählt”, so Johannes Paffrath, Organisator der Exkursion und Dozent in der Ausbildung Mediengestaltung. Genau das konnten die angehenden Mediengestalter und Mediengestalterinnen am Kalksandsteinwerk trainieren. Unter der Anleitung von ihrem Dozenten, der über 30 Jahre Erfahrung in diesem Bereich mitbring, hatten die Teilnehmenden die Möglichkeit, ihre unterschiedlichen Kameras und Smartphones und die damit verbundenen Möglichkeiten bzw. Settings intensiv zu testen.
Neben der praktischen Anwendung manueller Kameraeinstellungen wie ISO-Werten und Belichtungszeiten stand vor allem die bewusste Bildkomposition im Fokus. Welche Perspektive lässt ein Motiv besonders spannend wirken? Wie spielt Licht mit den rauen Strukturen der alten Maschinen? Welche Details erzählen die Geschichte dieses Ortes am eindrucksvollsten? Diese Fragen begleiteten die Teilnehmenden auf ihrer fotografischen Entdeckungsreise.
“Die Exkursion bot nicht nur die Möglichkeit, technisches Wissen zu vertiefen, sondern auch das eigene fotografische Auge zu schulen – denn das gewisse Etwas eines guten Bildes liegt oft in der bewussten Wahrnehmung der Umgebung”, betont Paffrath.
Ein großes Dankeschön gilt auch Christina Kellermeier, die für die Gruppe alle Räumlichkeiten des ehemaligen Werks geöffnet hat und einen umfassenden Einblick in die bewegte Firmengeschichte ermöglichte.
Bilder der Teilnehmenden
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