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Medienprojekt zwischen den Lockdowns: Aufnahme eines eigenen Hörspiels in der Reha-Vorbereitung
Beim sechsmonatigen Reha-Vorbereitungslehrgang werden seit Anfang 2018 neben den normalen Schulfächern auch kreative Module angeboten. Parallel zur Gruppe „Kreative Auszeit“, bei der der Schwerpunkt auf das Zeichnen liegt, fand 2020 erstmals ein „Hörspiel-Projekt“ statt.
Die sechsmonatige Reha-Vorbereitung wendet sich an Teilnehmer, die wegen noch bestehender Beeinträchtigung insbesondere ihrer psychischen Belastbarkeit, teilweise auch in Verbindung mit Defiziten im Bereich des schulischen Grundlagenwissens, nur über eine längerdauernde Reha-Vorbereitung mit intensiver psychosozialer Betreuung an die spezifischen Anforderungen der nachfolgenden Ausbildung herangeführt werden können. Die Teilnehmer werden betreut von Fachkräften aus dem psychologischen Dienst, dem medizinischen Dienst und der Sozial- und Integrationsberatung.
Seit August 2020 begleitet Susanne Bink aus der Sozial- und Integrationsberatung die Rehabilitanden durch den Vorkurs. Stephanie Helmberger, Melanie Kutzner und Michael Jungbauer (ebenfalls aus der Sozial- und Integrationsberatung) bieten im Rahmen des Unterrichts kreative Module an mit dem Ziel, gemeinsam in Gruppen etwas Kreatives zu schaffen. Das sind Projekte, bei dem soziale Kompetenzen wie Kommunikation und Kooperation trainiert werden. Da Gruppenarbeiten in der Zeit von Corona allerdings nicht so leicht umsetzbar sind und so auch das bereits fünfmal in der Reha-Vorbereitung stattgefundene „Theater im Dunkeln“ nicht angeboten werden konnte, hatte Michael Jungbauer eine andere Idee für ein Medienprojekt: Die Erstellung eines eigenen Hörspiels.
Von der Idee bis zur Aufnahme
An einem sonnigen Donnerstagnachmittag im September 2020 fand das erste Brainstorming draußen auf Picknickdecken statt. An Ideen mangelte es nicht und schon in der darauffolgenden Stunde gab es den ersten Entwurf des elfseitigen Hörspielskriptes. Im Barocksaal der Schule 3 wurden die insgesamt 16 Sprecherrollen aufgeteilt, jeder konnte seinen Text anschließend noch abändern und ausgestalten.
Im Theatersaal, der aufgrund des Teppichbodens eine besonders gute Akustik bietet, fanden die Sprachaufnahmen statt. Für so manchen Teilnehmer war es zuerst gewöhnungsbedürftig, die eigene Stimme über Kopfhörer zu hören. Ein echtes Highlight waren die Geräuschaufnahmen mithilfe von allerlei Materialien: So wurde Froschquaken mit einem Schnapsglas, Herzklopfen mit einem Geschirrtuch und Bienensummen mit Luftballons nachgestellt.
Fertigstellung im Home-Office: Musik und Schnitt
In der letzten Stunde des Kurses gab es eine Einführung in die Software Audacity, mit der die Aufnahmespuren geschnitten wurden. Michael Jungbauer nutzte die Zeit im Home-Office für die Fertigstellung und komponierte weitere Musik zur Untermalung der einzelnen Szenen. Parallel zu den Aufnahmen produzierte er mit Erzählerin Kerstin Jung und Melanie Stingl ein Lied für das Hörspiel. Die weitere Organisation des Kurses fand über Microsoft Teams statt.
Von der Weide und dem Kreislauf des Lebens
Und um was geht es nun bei dem rund 25-minütigen Hörspiel, welches den Namen „Die Weide und der Kreislauf des Lebens“ hat?
Im Mittelpunkt steht eine Weide, gesprochen von Maximilian Jerôme Jörn Christo. Noch ganz jung lernt sie im Frühling Dinge über die Liebe, etwas später im Sommer über Gefahren im Wald kennen, erlebt im Herbst die Schattenseiten des Lebens und findet im Winter zur Ruhe. Doch am Ende kommt der Frühling zurück und die inzwischen gealterte Weide ist weise und erwachsen geworden.
Das Hörspiel ist ab sofort abrufbar auf dem YouTube-Kanal der Eckert Schulen: