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Gebäudetechnik glasklar – eine Studienreise nach Thüringen
Ende Juni machten sich 25 Studierende des zweiten und vierten Semesters der Fachrichtung Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik der Dr. Eckert Akademie auf den Weg nach Schleusingen (Thüringen), um das größte und modernste Behälterglaswerk der Welt – die Firma Wiegand-Glas – zu erkunden. Begleitet wurden Sie von den Dozenten Stefan Hauck und Alois Breu.
Was hat ein Glashersteller mit Sanitär – Heizung – Klima zu tun?
Die Technik dieses imposanten Industriekomplexes stammt aus der Feder eines Regensburger Ingenieurbüros: Das Büro Scholz, namentlich die Geschäftsführer Hr. Dipl.-Ing. (FH) Rainer Scholz und Hr. Markus Eidenschink, luden die „Eckertianer“ ein, gemeinsam mit Mitarbeitenden und externen Referierenden vor Ort hinter die Kulissen vielschichtiger Gebäudetechnik zu blicken.
Nach der Ankunft im modernen Seminarraum erwarteten die angehenden Staatlich geprüften Techniker und Technikerinnen folgende interessante, hochkarätige und dennoch kurzweilige Vorträge:
Hr. Eidenschink (IB Scholz) stellte das Ingenieurbüro Scholz vor, welches derzeit ca. 80 Mitarbeitende beschäftigt.
Durch Hr. Towara (IB Scholz) gewann man einen Einblick in die Planungsphasen eines Ingenieurbüros, speziell in die Planung der Lüftungstechnik.
Zwei Referenten (Hr. Schenkenfelder und Hr. Held) der Fa. Daikin, weltweit größter Hersteller von Kältemaschinen, vertieften die im Unterricht angesprochenen kältetechnischen Lehrinhalte auf sehr anschauliche Weise. Weiterhin erhielt man einen Einblick in die vielfältigen Möglichkeiten der Kältemittelverdichtung. Ein Exkurs in die Absorptionskältetechnik rundete den Programmpunkt ab.
Im letzten Vortrag der Reihe wurde ein Thema beleuchtet, welches in jede Disziplin der Gebäudetechnik massiv hineinspielt: Die Meß,- Steuerungs- und Regelungstechnik. Hr. Breunig (IB Scholz) stellte einen typischen (optimalen) Projektablauf dar, vor allem den extrem wichtigen Informationsaustausch mit den beteiligten technischen Gewerken. „Was wie geregelt werden muss, legt der Sanitär-, Heizungs-, Lüftungsplaner fest. Die MSR-Technik setzt es dann lediglich um“ war die wesentliche Erkenntnis aus diesem Referat.
Beim gemeinsamen Mittagessen wurden die Eindrücke des Vormittags diskutiert, bevor man sich mit Gehörschutz, Warnweste und Sicherheitsschuhwerk ausgestattet auf die Führung über das ca. 45 ha große Werksgelände begab.
Der Betrieb in der Glasmanufaktur läuft 24 Stunden und 365 Tage unterbrechungsfrei, hierbei werden pro Tag 900 t Glas geschmolzen.
Zur Anlieferung der Rohstoffe, die aus bis zu 95 % Altglas bestehen, rollen täglich ca. 250 LKWs auf das Firmengelände
Nach dem Transport auf diversen Förderbändern landen die wertvollen Scherben schließlich im Glasofen, der von Fachleuten „Wanne“ genannt wird. Bei Temperaturen um 1400°C wechselt das Glas in den flüssigen Zustand. Die wesentlichen Daten der gesamten Manufaktur laufen in einer gemeinsamen Leitwarte für die Prozess- und Gebäudetechnik zusammen.
Als fertiges Produkt verlassen ca. 560 Flaschen pro Minute vollautomatisch die Produktionshallen.
