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Aus der Theorie in die Praxis: Projektarbeiten der Staatlich Geprüften Bautechniker der Dr. Eckert Akademie
Von ersten Entwürfen bis hin zur Revitalisierung, Sanierung und einem Neubau: Die Staatlich geprüften Bautechniker der Dr. Eckert Akademie stellen ihre Projektarbeiten aus dem zweiten Schuljahr in den Fächern Baurecht und Bauplanung vor.
Bei der Wahl der Projektarbeiten für die angehenden Staatlich Geprüften Bautechniker und Bautechnikerinnen spielen stets Realitätsbezug und praktische Erfahrungswerte eine elementare Rolle. Auch in diesem Semester war die Bandbreite an Projekten wieder äußerst abwechslungsreich, realitätsnah und interessant.
Projekte 2022:
- Neubau eines Parkhauses mit angliedernder Bibliothek
- Neugestaltung eines Stadtteilquartiers
- Neubauten von Gewerbeanlagen mit Betriebsleiterwohnung
- Sanierung eines Schwimmbads
- Sanierung eines historischen Gasthofes
- Sanierung eines Gebäudes-Ensembles mit Verwaltungsgebäude einer Zimmerei
- Neubau einer Wohnanlage
Alle Projektarbeiten wurden während des zweiten Schuljahres ausgearbeitet. Thema und Grundstück konnten von den Kursteilnehmern frei gewählt werden. Lediglich die Bausumme war vorgegeben. Neben der kompletten Planung gemäß der LPH 1 - 4 (Grundlagenermittlung bis zum fertigen Bauantrag), zählte außerdem das Erstellen eines Bauzeitenplanes im MS – Projekt und die Ausschreibung eines Gewerkes zum geforderten Leistungsumfang.
Die Planung erfolgte fächerübergreifend. So flossen technische, ökologische, energetische und wirtschaftliche Faktoren von Beginn an in die Planungen mit ein. Die Präsentationen wurden sowohl mit Plänen, Berechnungen und perfekten 3D Modellen, als auch Architektur-Modellen abgerundet. Susanne Biek (Fachbereichsleiterin Bau, Dr. Eckert Akademie) und die beteiligten Firmen waren besonders vom hohen Realitätsbezug, der Tiefe der Ausarbeitungen und der Präsentation der vorgestellten Projekte angetan. Im Nachgang stellen die Studierenden ihre Projektarbeiten außerdem den jeweiligen Kommunen bzw. den kooperierenden Firmen als Ideenstudien vor.
Wir gratulieren allen Projektbeteiligten zum erfolgreichen Abschluss zum Staatlich geprüften Bautechniker und freuen uns die Ergebnisse der Projektarbeiten vorzustellen.
Projekt 1: Revitalisierung Fischer - Textil GmbH in Kemnath
Die Projektarbeit basierte auf einer Aufgabenstellung der Ziegler Group aus Plößberg. Das Grundstück ist in der Alten Amberger Straße 8 – 10 in 95478 Kemnath. Es handelt sich um das ehemalige Fischer – Textil – Gelände, welches revitalisiert wird.
Die Zielsetzung war einen neuen Stadtteil mit hoher Lebensqualität zu konzipieren. Das Gelände umfasst ca. 6000 m² und soll durch Entwicklung und Optimierung einer angemessenen Konstruktion wiederbelebt werden. Der Fokus hierbei liegt in der Schaffung von neuen Wohn– und Lebensräumen. Nach einer Ortbegehung entschieden sich die Projektbeteiligten dafür, die bestehende Bausubstanz durch neue Gebäude zu ersetzen.
Es wurden vier Gebäude entwickelt, das gesamte Areal wurde unterkellert und zudem mit einer Tiefgarage versehen. Im KG wurde auch das notwenige Blockheizkraftwerk sowie die Lagerung des Brennstoffs (beispielsweise Pellets) untergebracht. Die Einteilung der Wohnungen erfolgte in verschiedenen Größen und Formen, um eine möglichst große Zielgruppe anzusprechen. Kleine 40 m² Wohnungen bis hin zu großen Penthäusern mit 160 m² sind in Planung. Die Anlage ist in Holzbauweise konzipiert.
Die Bearbeitung erfolgte in enger Zusammenarbeit mit Herrn Keck (Architekt bei der Ziegler Group)
Projektbeteiligte: Joachim Lieb, Christian Herdegen und Torsten Heise
Projekt 2: Freibad Sanierung Pleystein
Die Stadt Pleystein hat mit ihrem Freibad (erb.1973) jedes Jahr aufs Neue mit hohen Reparatur- und Unterhaltungskosten zu kämpfen. Ziel der Planungsstudie war es, die Wirtschaftlichkeit, die Infrastruktur sowie die Einnahmen und Ausgaben des Freibades durch z. T. neue Techniken zu optimieren und das Pleysteiner Freibad wieder aufleben zu lassen.
Der Neuaufbau basiert auf der Skelettbauweise im Bestand. Es soll eine Gastronomieeinheit entstehen, welche zusätzlich für Umsätze sorgen kann. Die jährlichen Beckensanierungskosten werden durch die Ausbildung der Becken aus nachhaltigem Edelstahl minimiert. Der einst vorhandene Sprungturm wurde zurück gebaut, um das Wasservolumen zu reduzieren. Zukünftig wird das Sprungbecken durch Liegemöglichkeiten und Massagedüsen ausgestattet und als Relax- Becken umfunktioniert. Das alte Babybecken wird am Anschluss an das Nichtschwimmerbecken gelegt. Auch der Platz des Aufsichtspersonals wurde vom jetzigen Gastraum der Gastronomie auf die Ebene des Schwimmerbeckens gelegt. So ist eine Umsicht auf alle Becken gewährleistet. Besonderes Augenmerk wurde auch auf die barrierefreie Gestaltung der Anlage gelegt. Durch viele Überlegungen und Nachforschungen wurde ein Konzept aufgestellt, das den Ansprüchen der Stadt, sowie den Komfort der Badegäste entspricht und dem Freibad die Chance gibt weitere 50 Jahre zu existieren.
Der Stadt Pleyenstein wurde die Planung im Nachgang vorgestellt.
Projektbeteiligte: Sven Weidenbach, Patrick Wild, Sebastian Woll
Projekt 3: Umbau und Renovierung des Gasthauses Kreil zum 4 Sterne Hotel mit Wirtschaft, Biergarten und Fremdenzimmer
Das historische Gasthaus Kreil in Neuburg an der Donau wurde in dieser Projektarbeit überplant. Ziel war es, den alten Gasthof zu einem zeitgemäßen gastronomischen Betrieb mit Hotelzimmern im gehobenen Standard umzuwandeln. Teilweise wurde das Hauptgebäude des Gebäudekomplexes durch moderne Neubauten ersetzt. Besonders die Kombination aus historischem Gebäudebestand und geradlinigem Neubau überzeugt hier. Mit viel Feingefühl ist es gelungen ein funktionierendes Konzept auszuarbeiten.
Projektbeteiligte: Josef Braun, Florian Schad
Projekt 4: Parkspace Bad Kötzting
In diesem Projekt wurde ein Ersatzbau des bestehenden, nicht sanierungsfähigen Parkhauses in Bad Kötzting geplant. Durch eine Neuorganisation der Parkplätze soll Raum für neue Nutzungen geschaffen werden. So wurde ein besonderer Fokus auf die räumliche Organisation, das äußere Erscheinungsbild, die Benutzerfreundlichkeit, die Barrierefreiheit, die Nachhaltigkeit und die Umsetzung des Umweltschutzgedankens gelegt. Durch die Neugestaltung der Zugangswege zur Innenstadt vom Parkgebäude aus, soll das Parkspace das neue Eingangstor zum Zentrum werden.
Auf 8 Ebenen sollen circa 116 Parkplätze entstehen. In der obersten Etage befindet sich eine Bibliothek mit großzügiger Freifläche für Nutzer und Anwohner. Um die Höhe des Gebäudes zu reduzieren, werden 2 Geschosse als Tiefgarage umgesetzt. Die Fassade des Parkhauses ist als begrünte Fassade geplant. Die Planung haben die Studierenden als eigenständige Ideenstudie angeregt durch den bevorstehenden Architektenwettbewerb angefertigt.
Projektbeteiligte: Alexander Huber, Maximilian Meimer, Johannes Wespel
Projekt 5: Zweigstelle Bauunternehmen mit Bürogebäude
Ziel des Projekts war der Neubau eines Bürogebäudes mit darüberliegender Einliegerwohnung und angrenzender Multifunktionshalle. Eine weitere Vorgabe des Unternehmens BV-Hoch-Tiefbau aus Rötz war eine nachhaltige Bauweise. Sowohl die Ausrichtung des Gebäudes für die Photovoltaikanlage als auch die Bauweise mit Verwendung von regionalen Baustoffen, wie beispielsweise Ziegel der Firma Schlagmann Poroton aus Rötz, spielten bei der Planung eine elementare Rolle. Eine Hackschnitzelheizungsanlage wurde verbaut, welche mit Hackgut aus dem betriebseigenen Forst befeuert wird. Auch die Lage des Baugrundstücks mit guter Verkehrsanbindung an die Bundesstraße B22 war zu berücksichtigen.
Eine besondere Aufgabe war die Unterteilung der Einliegerwohnung durch die Halle vorgegebene Ausrichtung. Zu der Multifunktionshalle gehört ein Werkstattbereich mit Brückenkran, ein großer Lagerbereich für Baumaterialien und Maschinen, sowie ein Wasch- und Stellplatz für eine Sattelzugmaschine mit Auflieger. Das Projekt soll in naher Zukunft realisiert werden.
Projektbeteiligte: Ralph-Marcel Braun, Valentin Keck, Florian Kaufmann
Projekt 6: Zimmerei mit Verwaltungsgebäude und Mehrfamilienhaus
Bei diesem Projekt handelt es sich um einen Ersatzbau für einsturzgefährdete Gebäude im Landkreis Ravensburg. Die Neubauten sind so konzipiert, dass die Nutzung den Anforderungen und Erwartungen des Gewerbetriebs RSH-Holzbau entspricht. Darin befinden sich Büroräume, Besprechungsräume, Umkleiden, eine Werkstatt und Lagerräumlichkeiten. Zudem wird noch ein barrierefreies Mehrfamilienhaus mit den entsprechenden Ausstattungen und Komfort erbaut.
Projektbeteiligte: Rochus-Samuel Hack, Christian Meier, Valentin Schmidt
Projekt 7: Wohnanlage mit 18 Wohnungen
Im Ortsteil Rosenhof, der Gemeinde Mintraching, sollen 2 Mehrfamilienhäuser mit je 9 Wohneinheiten gebaut werden. Das Grundstück (Eigentümer Anton Steininger GmbH) umfasst ca. 2200m², auf welchem die Häuser einen Teil mit je 297,4m² einnehmen. Die Häuser wurden im EG barrierefrei geplant, um den Vorschriften in der BayBO Art. 48 nachzukommen. Das KG beinhaltet Räume für die Luft-/ Wärmepumpe (Heizraum), die Reinigungskraft, Facility Management, einen gemeinsamen Wasch-/ Trocknungsraum und für jede WE ein Kellerabteil.
Einer der wichtigsten Aspekte war die Umweltfreundlichkeit. Es wurden die Giebelseiten begrünt und das Regenwasser mittels Zisternen aufgefangen und wiederverwertet. Eine größere Herausforderung war gleich zu Beginn die Anordnung der Parkplätze nach der Stellplatzverordnung Mintraching. Im Westen des Grundstückes der Ortsdurchfahrtsstraße ist eine Schallschutzwand zur Abgrenzung des Straßenlärmes vorhanden. Eine Besonderheit ist, dass im Garten jeder sein eigenes Gartenhausabteil besitzt. Das Projekt soll als Grundlage für weitere Planungen des Eigentümers dienen.
Projektbeteiligte: Tassilo Gerl, Michael Schmitt, Lukas Horneber