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Abwasserreinigung und noch viel mehr - ein Besuch des Klärwerks Regensburg

Am 02. Mai führte eine Exkursion die angehenden Sanitär-, Heizungs- und Klimatechniker in Vollzeit ins Klärwerk Regensburg. Begleitet wurden sie von den Dozenten Alois Breu und Stefan Hauck.

Die angehenden Staatlich geprüften Techniker warfen nicht nur einen Blick auf die Faultürme von unten, sondern erhielten einen umfänglichen Eindruck vom Klärwerk Regensburg. (Foto: A. Breu)

Kleinstlebewesen für unverzichtbaren Umweltschutz

Herr Alexander Bräu begrüßte die Gäste aus Regenstauf und bereitete sie im Besprechungsraum auf die gut zweieinhalbstündige Führung vor. Dabei verwies er mittels eines Blicks durch ein Spezialmikroskop auf die sehr wertvollen „Mitarbeiter“, nämlich eifrig wuselnde Kleinstlebewesen wie Bakterien und Amöben.
Damit diese sich wohlfühlen und zur benötigten Potenz entwickeln können, um die Schmutzstoffe zu fressen bzw. zu verwerten, ist ein enormer Aufwand erforderlich.
Kläranlagen zählen im Allgemeinen zu den größten kommunalen Kostenverursachern. Ohne sie wäre es aber auch miserabel um unsere Umwelt, insbesondere „Vorfluter“ wie Flüsse und Bäche, bestellt.

400.000 Einwohnerwerte, Tendenz steigend

Die Anforderungen an Klärbauwerke wachsen ständig. Das bedeutet, dass auf dem ohnehin riesigen Areal im östlichen Regensburger Hafengebiet kontinuierlich saniert, erweitert und verfeinert wird. Und natürlich zählt auch hier „Effektivität“ zu den Zauberwörtern.

„Ein endgültig fertiges Klärwerk wird es wohl nie geben“, so Alexander Bräu, der hier seit fast 30 Jahren als Klärwerksmeister arbeitet und zusammen mit zahlreichem Fachpersonal dafür sorgt, dass Tag für Tag die Abwasserschmutzfracht von derzeit 400.000 Einwohnerwerten ordnungsgemäß entsorgt wird.
(Die Summe der „Einwohnerwerte“ setzt sich zusammen aus der Einwohnerzahl und dem „Einwohnergleichwert“ aus gewerblichen Abwässern.)

Dem Regensburger Klärwerk fließen nicht nur Schmutzwässer aus dem unmittelbaren Stadtbereich zu, sondern auch aus benachbarten Kommunen. Pro Tag kommen etwa 60.000 Kubikmeter zusammen, bei trockenem Wetter wohlgemerkt. Da aber auch noch Mischwasserkanäle (Schmutz- plus Regenwasser) angeschlossen sind, steigert sich die zu bewältigende Abwasserfracht zuweilen auf ein Vielfaches.

Komplexes Zusammenwirken vieler Reinigungsstufen

Alexander Bräu und sein Kollege Wolfgang Seyfert führten die Studierenden der Eckert Schulen durch die wesentlichen Bereiche der Abwasserreinigung.
Genannt seien: Einleitung Abwasserkanal, Pumpwerk, mechanische Reinigung (Rechen, Sandfang, Vorklärung), Belebungsbecken, Phosphorfällung, Nachklärung.
So geben sich mechanische, biologische und chemische Vorgänge die Hand bis zur finalen Einleitung des gereinigten Abwassers in die Donau.

Selbstverständlich unterliegen die diversen Reinigungsstufen innerhalb des komplexen Zusammenwirkens ständigen Messungen und Kontrollen. Was die Besichtigung ebenfalls sehr transparent vor Augen führte: Die Mitarbeiter in der eigenen Werkstatt haben reichlich zu tun, um zahllose Funktions- und Verschleißteile rechtzeitig zu reparieren bzw. auszutauschen: „Alles muss immer funktionieren.“

Klärschlamm als Energielieferant, „Höhepunkt“ Faultürme

Aber was passiert mit den „zurückgehaltenen“ Abwasserbestandteilen? In den einzelnen Reinigungsstufen von der Vorklärung bis zur Nachklärung fällt jede Menge Klärschlamm an, der in gewaltigen Faultürmen von Bakterienstämmen unter anaeroben (= sauerstofffreien) Bedingungen vorwiegend zu Methan und Kohlenstoffdioxid abgebaut wird.

Apropos Faultürme: Deren Begehung ganz oben war Schluss- und sprichwörtlicher Höhepunkt (von Vorteil: Schwindelfreiheit) der Führung, toller Rundblick inklusive.
Das hochenergetische Gas aus den Behältern nutzt man im Klärwerk per Blockheizkraftwerken zur Deckung des Eigenbedarfs an Wärme und Strom. Überschussenergie versorgt zudem das Nahwärmenetz der benachbarten Gemeinde Barbing. Der Restschlamm wird erst – zur Trocknung – in die Müllverbrennungsanlage Schwandorf verbracht und dann als Energielieferant (Brennwert ähnlich dem von Braunkohle) im Burglengenfelder Zementwerk verwertet.

Fundierte, kurzweilige Führungen – „gerne immer wieder“

Manche Anekdote reicherte die ebenso fundierten wie kurzweiligen Ausführungen der Herren Bräu und Seyfert an. Die Studierenden zeigten sich beeindruckt, geizten nicht mit Detailfragen und spendeten reichlich Schlussapplaus.

Summa summarum: Klärwerke leisten nicht nur einen riesigen Beitrag zum Umweltschutz und damit zu unser aller Wohl, sondern haben einiges mehr zu bieten, gerade Fachleuten aus dem Energiesektor.
Klärwerksmeister Alexander Bräu gab zu verstehen, dass so aufmerksame Besuchergruppen wie die THS-Studierenden „gerne immer wieder“ kommen dürfen.

(Text: Alois Breu, Dozent)

Impressionen:

Nächster Start zur Weiterbildung zum Staatlich geprüften Heizungs-, Sanitär- und Klimatechniker (m/w/d) in Vollzeit an der Dr. Eckert Akademie am 10.09.2024 – die Anmeldung ist jederzeit möglich – kein Anmeldeschluss. 

Fragen und Informationen bei der Fachbereichsleiterin Bau: Susanne Biek-Subritzky 09402-502-201 oder susanne.biek@eckert-schulen.de oder unter Heizungs-, Sanitär- und Klimatechniker (m/w) (eckert-schulen.de)

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Heizungs-, Sanitär- und Klimatechniker (m/w)