News
| NEWS
1. Europäische Übungsfirmenmesse: Rehabilitanden trainieren Praxis-Einsatz
Die Mitarbeiter der hauseigenen Übungsfirma des Berufsförderungswerks Eckert, der LogiTrade Ostbayern GmbH, bewiesen sich im professionellen Trainingsumfeld mit internationalem Flair auf der 1. Europäischen Übungsfirmenmesse
Regenstauf / Dornbirn. 150 Firmen aus 14 Ländern – aus China, Brasilien oder Schweden kamen die Teilnehmer nach Dornbirn (Österreich) für ein einmaliges Event: Die 1. Europäische Übungsfirmenmesse lockte vom 20. bis 22. November 2018 mit einem großen Aufgebot. Auch die angehenden Kaufleute für Büromanagement sowie Industrie- und Personaldienstleistungskaufleute des Berufsförderungswerks Eckert ließen es sich nicht nehmen, ihr Know-how im Praxiseinsatz zu beweisen. Als Mitarbeiter der LogiTrade Ostbayern GmbH genossen die Rehabilitanden das internationale Flair und hochprofessionelle Umfeld.
Mysterieshopping belegt Fachkompetenz
Das Prinzip der Messe ist simpel: Die verschiedenen Übungsfirmen informieren an den Ständen zu ihren Produkten oder Dienstleistungen, werben damit um potenzielle Kunden. Die Corporate Identity spiegelt sich in Form von einheitlicher Kleidung, geschulten Mitarbeitern und gut konzipierten Messeständen wieder. Die Besonderheit: Die Unternehmen präsentieren ausschließlich fiktive Güter. Bezahlt wird trotzdem, wenn auch mit einer etwas anderen Währung: Privatpersonen tätigen Testkäufe per TradeFairCard-Messekreditkarte.
„Auch in dieser Übungssituation sind die Geschäftsverhandlungen sehr professionell - der Unterschied zu kommerziellen Unternehmen fällt kaum ins Gewicht“, erklärt der Leiter der Übungsfirma am BFW Eckert Jürgen Wirth. Alleine das Ergebnis des sogenannten Mysterieshoppings der Messeorganisatoren liefert dafür den Beweis. Dabei wurden Testkäufe durchgeführt – Teilnehmer, Messestand, Verkaufsgespräche und viele andere Kriterien bewertet. „Hier erreichten wir hervorragende Bewertungen“, freut sich Wirth.
Vor- und Nachbereitung ist entscheidend
Diese Ergebnisse kommen nicht von ungefähr. So war die To-Do-Liste für die Rehabilitanden auch außerhalb der Messetage lang. Akribische Vor- und Nachbereitung sind entscheidende Erfolgsfaktoren, betont Wirth: „Unser Dank gilt besonders Herrn Hill von unseren Mediengestaltern für die Gestaltung der Werbeflyer und Kataloggestaltung.“ Um die neuen Produkte fachkundig zu präsentieren, versorgte die Partnerfirma MAC aus Wald in der Oberpfalz die Rehabilitanden mit einer umfassenden Produktschulung und stellte eine Musterkollektion bereit. Im Nachgang gehören für den ÜFA-Leiter zudem regelmäßige Nachbesprechungen zum ganzheitlichen Lernprozess. Ausführlich diskutiert die Messecrew erlangte Erfolge und Verbesserungsvorschläge im Rahmen der Messeteilnahme.
Denn es ging um mehr, als die reine Abwicklung virtueller Geschäfte: Neue Kontakte knüpfen, andere Teilnehmer kennenlernen, Vorurteile abbauen, Sprachkenntnisse erweitern und besonders die eigenen Kenntnisse in der Praxis zu vertiefen standen im Fokus. Die Einführung eines Onlineshops ab März 2019 sowie die Bekanntmachung des neuen Umschulungsberufes Kaufmann/-frau im E-Commerce war Schwerpunktthema bei den Messegesprächen in Dornbirn. „Alle freuen sich auf die nächste Messeteilnahme im November 2019“, sagt Jürgen Wirth.
Die Messecrew des BFW Eckert im Überblick
Die angehenden…
Industriekaufleute Elisabeth Mittmann und Hendrik Vos, sowie die angehende Personaldienstleistungskauffrau Tanja Scianguetta
… mit…
Lisa Bach (Abteilungsleiterin kaufmännische Berufe am BFW Eckert),
Corinna Bartmann (Assistentin der Übungsfirma) und
Jürgen Wirth (Leiter der kaufmännischen Übungsfirma).
-- ÜBRIGENS --
In Deutschland gibt es über 500 fiktive Unternehmen, weltweit ca. 4700, die kaufmännische Prozesse simulieren – hier trainieren die Teilnehmer ihr Können in der kaufmännischen Ausbildung oder Umschulung. Die Vertreter dieser Übungsfirmen handeln in einer weltweiten Volkswirtschaft und treffen sich jährlich auf einer eigenen Messe. Diese wurde zum ersten Mal von Österreich, Schweiz und Deutschland gemeinsam organisiert.
Eine reale Leistung erhalten die Kunden nicht – da die Firmen nur faktisch bestehen. Bezahlt wird über ein Konto bei einer fiktiven Bank. Vom Marketing über Vertrieb, Materialwirtschaft bis hin zur Buchhaltung und dem Personalmanagement entspricht alles den Abläufen einer echten Firma.
Das Besondere an einer Übungsfirma ist, dass sie sich für eine Fülle von Einsatzgebieten eignet. Zentralstellen in den einzelnen Ländern verwalten die Übungsfirmen und stellen ihnen zentrale Einrichtungen wie Banken, Versicherungen oder Post zur Verfügung. Übungsfirmen in Deutschland existieren seit 1954, viele davon zehn Jahre oder länger. Die Übungsfirma LogiTrade Ostbayern GmbH des BFW Eckert feiert 2019 ihr 40-jähriges Bestehen.