#StudentStory: Projektarbeiten für Staatlich geprüfte Hotelbetriebswirte
Die Projektarbeit bildet den krönenden Abschluss der Weiterbildung zum Staatlich geprüften Hotelbetriebswirt. Die Studierenden kombinieren das Gelernte aus den vergangenen beiden Jahren und schlagen die Brücke vom fachtheoretischen Unterricht in die Realität.
Hier berichten Absolventen aus ihren Erfahrungen – sie haben beeindruckende Businesspläne für die Brauerei Bischofshof erstellt, dem Excellence-Partner der Hotelfachschule Regenstauf. So geht Teamwork!
#1Die Themenfindung
Schon bei der Themenfindung können wir auf unsere Dozenten zählen – sowohl von der fachlichen Seite als auch mit ihrem großen Kontaktnetzwerk. Wir bekommen viele Vorschläge und Impulse an die Hand, dürfen das Thema aber natürlich frei wählen. Grenzen gibt es kaum. Man kann seine persönlichen Interessen und Stärken voll einbringen – das fand ich besonders gut! Ist jemand eher ein chilliger Typ, muss er also nicht den Business-Hai raushängen lassen.
Das geht von der Neueröffnung eines Restaurants bis hin zum Großevent. Der Bezug zu Gastronomie, Hotellerie und Tourismus ist natürlich das A und O. Je nach Gruppengröße muss das Thema außerdem genug Futter hergeben… eine Vierer-Gruppe muss dementsprechend insgesamt mehr Inhalt liefern, als eine Zweier-Gruppe.
Apropos Gruppe: Bei der Teamfindung ist es am besten zum einen auf Sympathie und zum anderen auf Interessen und Fähigkeiten zu achten. Es ist super, wenn sich ein kreativer Kopf für’s Marketing, ein Vertriebs-Talent für persönliche Recherchen vor Ort und Anfragen bei Lieferanten und ein Excel-Spezialist für die verschiedenen Aufstellungen zum Beispiel zusammentun. Wenn man sich noch untereinander gut versteht, ist das schon die halbe Miete.
-- Tim Dress --
#2Das Konzept
Das Thema ist Fix, die Gruppe hat sich gefunden – dann geht es an den Fahrplan für die kommenden Wochen sozusagen. Wo fangen wir an und wo hören wir auf? Mit dem Konzept steht und fällt die gesamte Projektarbeit. Es ist wichtig realistische Ziele zu haben. Sich etwas vorzunehmen und es später nicht bewerkstelligen zu können, ist Unsinn. Wobei unsere Dozenten immer greifbar sind und uns unterstützen. Außerdem greifen wir auf einen riesigen Wissenspool aus den letzten zwei Jahren Weiterbildung zurück. Da geht doch einiges!
Hier zeigt sich schon, ob die Gruppe funktioniert oder nicht. Teamfähigkeit ist wichtig, jeder muss an der einen oder anderen Stelle einen Kompromiss machen und auch mal zurückstecken. Da hilft es besonders, wenn es keinen Gruppen-Anführer gibt, sondern alle gleichberechtigt sind.
Welche Fächer wir mit dem Projekt-Fahrplan abdecken ist vor allem vom Thema abhängig. Marketing, Kosten- und Leistungsrechnung oder Hotelorganisation zum Beispiel. Erstellt man die Projektarbeit in Zusammenarbeit mit einem Unternehmen, gibt es vielleicht noch Wünsche bzw. Vorgaben von deren Seite. In unserem Fall war der Brauerei Bischofshof vor allem eine Standort-Analyse wichtig.
-- Katja Wagner --
#3Die Recherche
Wir konnten uns jederzeit Projektarbeiten von vorhergehenden Schülern ansehen. Das ist super zur ersten Inspiration. Ansonsten waren auch hier unsere Dozenten super Ansprechpartner. Je nach Gebiet wussten wir immer, an wen wir uns wenden können. Das HOFA-Team leistet extrem viel und unterstützt uns, wo es nur geht. Auch außerhalb der Schulzeiten und in den Ferien wurden E-Mails schnell beantwortet. Wir konnten uns immer melden.
Andererseits wird es natürlich auch honoriert, wenn man sich viel selbst erarbeitet. Die Dozenten sehen, wie engagiert man an die Sache geht und ob die Gruppenkonstellation funktioniert.
Natürlich ist der Partnerbetrieb einer der ersten Anlaufpunkte für Infos, genauso wie Lieferanten, Dienstleister aus der Branche und auch Versicherungen und Banken. Während Exkursionen mit der gesamten HOFA-Klasse nach Hamburg oder Berlin haben wir auch Fachmessen besucht und konnten dort vor Ort mit den jeweiligen Firmen sprechen und uns Tipps holen. Wir haben uns echte Angebote erstellen lassen - zur Einrichtung, technischen Ausstattung und und und. So bekamen wir schnell ein Gefühl, welche Abnahmezahlen oder Investitionen realistisch sind und wir planen nicht ins Blaue.
Ein Mystery-Check bei der Konkurrenz hilft, um ein Gefühl für die angemessene Preisstruktur, die Einrichtung, die Farben und das Ambiente zu bekommen. Was macht die anderen erfolgreich? Wie können wir uns von der Konkurrenz abheben?
Und ganz klar: Das Internet ist unser Freund und Helfer! Mit Tourismusstatistiken und Einwohnerzahlen ist es leichter das Marktpotential einzuschätzen. Außerdem liefert die IHK viele Infos über Existenz- und Unternehmensgründung im Web.
-- Manuel Faltermeier --
#4Die Umsetzung
Dann ging es an die tatsächliche Umsetzung. Ich habe schnell gemerkt: Der persönliche Ehrgeiz spielt hier eine große Rolle. Die Projektphase bezieht sich nicht nur auf das schulische Umfeld, sondern dehnt sich auch schnell auf’s Privatleben aus. Unser Projektteam hat sich jede Woche außerhalb der Schule getroffen. Man darf nicht vergessen: Parallel laufen Schulaufgaben und weitere Projekte in Englisch oder Direktmarketing. Eine sehr anstrengende Zeit, klar. Aber danach ist man nicht nur stolz, sondern hat sein Können wirklich unter Beweis gestellt.
Zuerst mussten die recherchierten Daten sortiert und in eine schlüssige Reihenfolge gebracht werden. Da ist viel Excel am Start! Überblick ist das A und O. Jede USALI wird individuell berechnet und kann sehr umfangreich sein. Die Daten müssen zum einen nachvollziehbar und zum anderen realistisch sein. Sind die Personalkosten niedriger als die Warenkosten… dann läuft was falsch.
Auch das Marketing ist ein großer Bestandteil. Da macht es Sinn, wenn ein kreatives Kopf im Projektteam dabei ist. Da geht es ans Eingemachte: Je nach Objekt muss das Corporate Design völlig neu konzipiert werden. Davon abgeleitet müssen die Speisekarte, Flyer oder Plakate entworfen werden. Wir haben schnell gemerkt: Damit untermauern wir das gesamte Konzept und veranschaulichen den textlichen Inhalt. Eine runde Sache!
-- Sven Ebel --
#5Die Projektpräsentation
Ohje, die hab ich lange Zeit verdrängt! Ich kann nur jedem raten: Fangt früher als drei Tage vor dem Präsentationstermin an. Das gute ist: Wir sind noch in der Ausbildung, wir dürfen noch Fehler machen. Wichtig ist nur, darauf zu lernen, dass die sich im Berufsleben nicht mehr wiederholen.
Die Projektpräsentation ist im Grund eine eigene Note, die mit der Projektarbeit verrechnet wird. Die schriftliche Arbeit wird im Vorfeld geprüft, wir können noch nachsteuern und die Korrekturen einarbeiten. Die Dozenten helfen auch mit der Themenauswahl für die Präsentation – was Sinn macht und wo es vielleicht zu sehr in die Tiefe geht.
Die Vorgabe war in etwa 10 Minuten Sprechzeit pro Person. Betonung lag auf freies Sprechen. Und das Schwierige dabei ist wirklich, sich kurz zu fassen und einzelne Aspekte auszuwählen. Nach mehreren Monaten Arbeit hängt das Herz an jeder einzelnen Seite… aber es macht keinen Sinn, eine 300-seitige Arbeit in 20 Minuten zu quetschen. Man darf nie vergessen: Man selbst kennt das Thema aus dem FF – die Zuhörer sind mit dem Thema nicht vertraut. Wo soll man das Publikum also abholen? Es geht also nicht nur um den reinen Inhalt, sondern auch um den Business-Charakter und den Unterhaltungsfaktor. Die Präsentation muss zum Konzept passen.
Außerdem ist die Veranstaltung ist öffentlich – besonders unsere Mitschüler hören. Die angehenden Hotelbetriebswirte im ersten Jahr sehen, was auf sie zukommt und auch die Küchenmeister IHK interessieren die einzelnen Konzepte. Immer öfter sind aber auch Firmen und externe Partner anwesend. Vor allem, wenn die Projektarbeit mit bzw. für ein Unternehmen erstellt wurde. Das ist eine super Chance sein Können auch nochmal vor einem potentiellen Arbeitgeber zu beweisen.
-- Laura Rössle --